Marokko: Ein bisschen Küste, ein bisschen Wüste.

Eingemummt in Daunen und Decken sitzen wir, vier Reisende, abends im Salon, blicken auf die Dekoration Kamin und erwärmen unser Schicksal durch herzhaftes Lachen bei einer Flasche „Touareg“. Ein allabendliches Ritual, wie sich rückblickend herausstellt.

Wenn sich vier Frauen ins Abenteuer stürzen, kann es schon sehr lustig sein, selbst wenn es arschkalt und nahezu ungemütlich ist und am ersten Abend Regenwolken aufziehen, die es in Agadir angeblich nur sieben Tage im Jahr gibt. Aus Österreich und dem Irak angereist, wird das Rauschen des Meeres und der Sonnenuntergang im Lichtspiel der Wolken mit Begeisterung inhaliert. Beim Servieren des ersten Abendessens im traditionellen marokkanischen Tajin kommt spontan kollektive Freude auf. Das Essen ist hervorragend, der Rotwein schmeckt. Die Reisenden sind für die folgenden Tage eingestimmt.

Wir wandern entlang des Strandes vorbei an zumeist verschlossenen Behausungen, die sich Fischer im Sandstein errichtet haben. Wir nennen sie Kojen, da einige von ihnen nicht größer als ein Bett sind. Der Strand ist nahezu leer: ein Mann der fischt, zwei Frauen die Muscheln sammeln und eine Gruppe Küstentrekker mit Yogi-Ambitionen, zu denen wir Reisende gehören. Die ans Ufer schlagenden Wellen dominieren die Geräuschkulisse.

Ausflug in die kleine Sahara. Wir wandern am Grat und zwischen den Dünen.  Reifenspuren von Quads und Motorrädern, die sich kreuz und quer durch die Sandlandschaft ziehen, lassen Unerfreuliches vermuten. Doch heute ist es still. Ein Berber im Kapuzenmantel marschiert an uns vorbei und bringt marokkanische Authentik in die Wüstenlandschaft. Vom Zaun des angrenzenden Nationalparks sehen wir am Horizont Antilopen – für mich anhand ihrer Silhouette nur als Vierbeiner erkennbar.

Der Kreis der Wanderung schließt sich entlang des Strandes. Die Sonne scheint und kühle Luft weht vom Meer. Dass wir hier nicht die ersten Gäste sind, davon zeugt zurück gelassener Müll – genug, um sich darüber zu unterhalten. Wir erreichen ein kleines Dorf und bekommen Fisch zu essen – ein Fischerdorf. Kleine weiße Häuser sind verschachtelt aneinandergereiht. Hätte auch Griechenland sein können – wäre nicht das Kamel vorbei spaziert.

Auch der Bazar darf bei einer Marokkoreise nicht fehlen. Dass dort, wo Touristen einfallen, der Preis auf ein Vierfaches steigen kann, sollten Reisende wissen. Den Preis zu verhandeln, ist nicht jedermanns bzw. jederfraus Sache und erfordert Zeit, Geduld und etwas Geschick. Man muss es mögen. Ich freue mich über die coolsten Sandalen, die ich je besaß.

Abschließend noch ein Besuch im Nationalpark „Souss Massa“. Ein lokaler Guide begleitet uns. Die Flamingos, die es einst hier zu sehen gab, sind weg. Durch das Fernrohr beobachten wir Vögelchen. Die Landschaft gefällt.

Au revoir, Maroc – Inshallah!

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Autor: reginatauschek

Weltbürgerin.

2 Kommentare zu „Marokko: Ein bisschen Küste, ein bisschen Wüste.“

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